Weiter im Film:
Ein Bürger fragt den Polizist im Rathaus nach dem Weg. "Ich hab hier ne Vorladung wegen meiner Kartoffeln!"
Der beschreibt schnell und knapp den Weg. Die Bitte ihm den Weg zu zeigen lehnt der Wachtmeister ab. Er hat gerade Besseres zu tun. Er gönnt sich einen Imbiss und eine Berliner Weisse.
Von draußen ist Voigt und seine Truppe zu hören.
Polizist: "Was ist denn da los?
"Die Wache zieht auf!
"Was heißt hier Wache? In Köpenick gibt es doch keine Wache!"
Voigt betritt das Rathaus und ruft den Polizisten zu sich. Voigt fragt nach den Ausgängen und lässt diese dann besetzen.
Die Eingänge werden geschlossen. Das Rathaus darf niemand ohne seine persönliche Erlaubnis betreten oder verlassen.
Der Bürgermeister von Köpenick diktiert gerade einen Brief, als die Tür geöffnet wird und der Polizist in den Raum tritt.
"Was soll denn das heißen? Wie können sie herein kommen ohne anzuklopfen?"
Voigt tritt ein und salutiert. "Sind sie der Bürgermeister von Köpenick?"
"Allerdings!
Voigt zum Schreiber: "Gehn se mal raus!"
"Ja was soll denn das?"
"Auf allerhöchstem Befehl seiner Majestät, des Kaisers und Königs erkläre ich sie für verhaftet! Habe den Auftrag, sie sofort nach der Neuen Wache in Berlin zu bringen! Machen sie sich fertig!"
"Wieso denn überhaupt? Das muss doch ein Irrtum sein!"
Voigt zeigt auf die Soldaten und brüllt: "Genügt ihnen das nicht?"
Der Bürgermeister protestiert. Voigt mault ihn an: "Haben sie gedient?"
Der Bürgermeister ist Oberleutnant der Reserve. Voigt erklärt: "Befehl ist Befehl! Hinterher können sie sich beschweren!"
Voigt stellt den Bürgermeister unter Bewachung. Den Gefreiten schickt er los, nachsehen, was der Polizeiinspektor macht.
Der Bürgermeister bittet darum, seine Frau benachrichtigen zu dürfen. Voigt schickt daraufhin den Wachtmeister los: "Holn se mal Frau Bürgermeister her! Aber trapp trapp, wir bleiben hier nich lange!"
Der Bürgermeister darf bis zum Abtransport ungehindert mit seiner Frau verkehren. Natürlich nur unter militärischer Bewachung.
Der Gendarm meldet, dass der Polizeiinspektor schläft. Voigt geht ihn wecken und erteilt ihn gleich einen ordentlichen Anpfiff und erteilt ihn dann den Auftrag runter zur Straße zu gehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Der kann allerdings zunächst das Rathaus nicht verlassen. "Befehl von Herrn Hauptmann! Hier kann keiner raus! Zurück!"
Voigt sucht nun die Stadtkasse und den Stadtkämmerer Rosenkrantz auf.
Im wahren Leben war der Mann der Rendant der Stadt Köpenick und hieß von Wiltberg.
Dieser soll einen vollständigen Kassenabschluss machen. Rosenkrantz lehnt zunächst ab. Ohne Beschluss der Verwaltung möchte er nicht.
Voigt: "Die Verwaltung der Stadt Köpenick bin ich! Ich muss den Bürgermeister und leider auch sie vorläufig in Haft nehmen!"
Rosenkrantz ist sprachlos.
"Ich gebe ihnen 10 Minuten! Genügt ihnen das?"
"Ich werde mich beeilen Herr Hauptmann."
Zwei Mann lässt Voigt als Wache zurück.
Derweil empören sich die Stadträte: "Juristisch genommen Freiheitsberaubung! Freiheitsberaubung!"
Als Voigt hinzutritt wird aus laut kleinlaut. Einer der Stadträte geht zu ihn und macht einen ordentlichen Bückling:
"Entschuldigen sie Herr Hauptmann, gestatten sie dass ich mich ihnen vorstelle? Stadtrat Komenius. Wir sind hier 17 Stadträte und wir hatten hier eben eine Ausschusssitzung. Nun möchten wir sie dringend bitten, dass wir doch nach Hause zum Essen gehen dürfen!"
"Tut mir leid! Durchlass kann nicht gewährt werden!"
Mittlerweile trifft Frau Bürgermeister bei Herrn Bürgermeister ein: "Gut dass du kommst!"
"Ja was ist denn los? Du kannst doch nicht einfach so da sitzen!"
Doch, er kann. Er muss sogar. Was soll er denn tun? Erst einmal lehnt er jede Verantwortung ab.
"Der Mann tut einfach seine Pflicht! Er hat Befehl und Befehl ist Befehl!"
"Was hat er dir denn für eine Legitimation gezeigt?
Natürlich gar keine. Der Mann ist doch Hauptmann. Frau Bürgermeister sieht aber Klärungsbedarf. Ihr Mann soll sofort telefonieren. Er versucht zumindest den Hörer abzuheben, aber die Wache "kann das nicht leiden." Gewehr und Bajonett werden gesenkt, da hat dann auch das Telefonieren "gar keinen Zweck".
In der Zwischenzeit sitzt Voigt seelenruhig im Ratskeller, nimmt ein Mittagsessen zu sich und beschwert sich beim Kellner über die Semmeln von gestern.
Rosenkrantz zählt derweil die Kasse und wird von einen Mitarbeiter gefragt, wie er die denn einfach aushändigen kann.
"Ach sie! Sie ham ja nicht gedient! Waren ja untauglich!" Bloß keine Gehorsamsverweigerung. Der Ungediente scheint nicht überzeugt: "Auf ihre Verantwortung!"
"Ja natürlich auf meine Verantwortung!".
Tja, Befehl ist Befehl. Ist mit so ungedienten Leuten schon lächerlich.
Frau Bürgermeister trifft nun auf Voigt und gibt sich liebenswürdig: "Ach Herr Hauptmann. Ist denn da gar nichts zu ändern?"
"Leider nein gnädige Frau!" Als Offizier muss Voigt natürlich seine Pflicht tun.
Da war doch noch was? Ach ja, Der Pass!
Wachtmeister: "Herr Hauptmann! Wir haben hier leider keine Passabteilung!"
Die gibt es nur auf dem Landratsamt in Kreisstädten. Also kein Pass für Voigt. Dafür übernimmt er nun die Kasse. Da fehlen doch tatsächlich 33 Pfennig. Voigt vermerkt das auf der Quittung und steckt die Kasse in die Manteltaschen.
Der Wachtmeister hat Befehl den Bürgermeister nach Berlin zu bringen. Er zeigt sich nun gegenüber diesen als respektlos. "Ich habe mit Gefangenen nicht zu reden!"
Bürgermeister: "Unverschämtheit!"
Frau Bürgermeister möchte ihren Mann gerne begleiten. Voigt gestattet das, bittet sie aber den Wagen vor der Neuen Wache in Berlin zu verlassen.
Den Bürgermeister bittet er als Offizier um sein Ehrenwort keinen Fluchtversuch zu machen.
Die 17 Stadträte dürfen nun auch gehen.
Die Szene im Rathaus Köpenick endet hier. Es geht dann erst mit der Ankunft des Bürgermeisters in Berlin weiter.
Ende Teil 6