Ich habe euch ja vor einiger Zeit bereits von der Speichenhexe, welche in Breckerfeld ihr Unwesen trieb erzählt.
Die ungute Frau hatte es ja auf Fuhrleute abgesehen. Wer nun glaubt, dass man als Fußgänger nicht nur etwas für die Umwelt tut, sondern auch vor besagter Hexe sicher ist, dem kann ich die folgende Geschichte erzählen:
In Breckerfeld gibt es den Epscheider Bach, an dem die Epscheider Mühle liegt. Dort führt über den besagten Bach eine Brücke.
Der Held unserer Geschichte, ein Schmied, hatte den Abend im Wirtshaus verbracht, den einen oder anderen Krug geleert und sich nun, so gegen Mitternacht auf dem Weg nach Hause gemacht.
Dabei überquerte er auch, leicht torkelnd, die Brücke, wo er von einer alten Frau angesprochen wurde:
"Du isst doch bestimmt gerne Zwiebeln. Schau mal, was ich hier für schöne große Zwiebeln habe. Möchtest du eine haben?"
Dabei hielt sie ihm ein wirkliches Prachtexemplar von einer Zwiebel hin. Nun sollten einem Frauen, die um Mitternacht in abgelegenen Gegenden Zwiebeln verschenken, suspekt vorkommen, unser Schmied kam aber wie bereits erwähnt, wie man hier sagt "angeschickert" aus der Dorfkneipe.
Dem schönen Gemüse konnte er deshalb nicht widerstehen und nahm es dankend entgegen.
Sobald er zu Hause war, wollte er sich noch einen kleinen Mitternachtsimbiss gönnen, griff sich ein Messer und schnitt die Zwiebel in der Mitte durch.
Da entsprang den beiden Hälften eine Unzahl von Fröschen und Kröten. Der Schmied erschrak fast zu Tode, fluchte laut und warf die beiden Hälften weit fort in den Bach.
Wütend fluchte und schimpfte er auf die Hexe, die er in der Ferne schallend lachen hörte.
Ob das wohl unsere bereits bekannte Speichenhexe war?
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